Ja, ich weiß – die Headline sollte anders, dramatischer, sein, wenn ich über Uluru, DAS Wahrzeichen Australiens berichte…aber – im Outback sind die Fliegen eine extremst nervige Plage. Und hört man davon jemals was?? Nix! Immer nur toll und schön und sowieso. Naja, aber das isses ja auch. Fang’n wir mal vorne an. Der Weg runter nach Alice führt uns nach einigen Kilometern (ca. 600-700) an den Devils Marbles vorbei. Mitten im Nirgendwo liegen auf einem Gebiet von vielleicht einem Quadratkilometer wie von Teufelshand verstreut ziemlich große Felsbrocken in der Natur. Die Meisten sind dabei fast kugelrund. Da spielen wir doch gleich mal ‘ne Partie Knickern!
Teuflische Murmeln
Zwischen den Murmeln
Schwerstgemurmel
Nachdem wir den Teufel frisch gemacht haben geht’s weiter Richtung Süden. Nach weiteren wasweißichwievielen Kilometern und einem Hammerhimmel als Ausblick wird es langsam dunkel und wir suchen uns die nächste Highway-Raststätte. In unserem Fall ein Countrypub mit Free-Camping Möglichkeiten. Hört sich gut an, ist aber neben einem kleinen Privatfriedhof (???) und einem alten Bunker, der schon häufiger Opfer von Schießübungen war, ganz schön unheimlich.
When angels deserve to cry
Naja – wir überleben die Nacht und fahren die letzten paar 100 Kilometer zum Kings Canyon. Da wird erstmal eine Tour durch die rote Mondlandschaft gestartet, die heiß, beeindruckend und… rot ist. Da das Licht sehr hell ist, können unsere kleinen Knipsen nicht wirklich wiedergeben, was sich uns da live bietet. Aber ich starte mal einen Versuch. (die Fliegen bleiben auf den Bildern glücklicherweise ebenfalls unsichtbar!)
Verbrannte Erde wohin das Auge schaut
Die “Domes” auf dem Rückweg
Und ein Mini-Panorama der Schlucht
Anschließend wird der letzte Tunfisch gekillt und wir können gestärkt Richtung Uluru fahren, um uns da den Sonnenuntergang anzusehen. Der Schock folgt schon am Eingang des Uluru-KataTjuta Nationalparks. 25 Dollar pro Person wollen die Abzocker für den Eintritt haben! Eintritt für einen Felsen in der Natur. Frechheit. Aber was bleibt uns anderes übrig? Richtig – nix. Wir beißen also in den sauren Apfel und zahlen die Kohle. Dafür sind wir aber pünktlich am Sundown Lookout und öffnen genüsslich die letzten drei Flaschen Bier. Schön! Der Monolith hält was er verspricht und bietet uns ein schönen Schauspiel an Rottönen und die Kameras geben alles.
Der berühmteste Monolith der Welt
Weil wir zuletzt so wenig Glück beim Angeln hatten, schmeißen wir auch hier mal die Ruten raus und schon nach kurzer Zeit beißt… endlich erfolgreich… Flipper! Wenn das mal kein Grund für ein Poserfoto mit Delfin ist!
Anglerlatein
Nach soviel Glück suchen wir uns zufrieden ein lauschiges Plätzchen an der Straße für die Nacht – wir haben heute schon genug gezahlt, die Campingplätze müssen also wohl oder übel auf unsere Anwesenheit verzichten. Nach einem nahrhaften Abendessen mit schätzungsweise 10 Motten gratis pro Person kuscheln wir uns in den Van, denn Nachts kühlt es sich hier auf etwa 17 Grad ab. Eigenlich ganz angenehm nach Wochen der Hitze.
Am nächsten Morgen stehen wir um halb 5 auf, weil wir uns auch noch den Sonnenaufgang am Uluru geben wollen. Nach hartem Kampf kommen wir dann auch in die Gänge und werden schmerzlich enttäuscht. Der Sonnenaufgang kann nix, aber die Tourimassen sind recht lustig zu beobachten. Kerlokiste sind wir froh, dass wir unsern Van haben und unabhängig von Greyhound, ATT-Tours & Co reisen können. Wir brechen also die Zelte ab, gönnen uns noch ein, zwei Blicke auf Kata Tjuta, eine Hügelkette 40 km vom Uluru weg, die eigentlich das gleiche Massiv ist, welches sich unter der Erde weiter erstreckt. Aber… kein Vergleich.
Kata Tjuta
Tja – also geht’s endlich Richtung Nordwesten, die ursprünglich angedachte Richtung. Wir müssen zurück über Tennant Creek & Katherine, wo wir dann nach Westen abbiegen und das weniger touristische Outback beackern. Wir fahren noch geschmeidig den Tank leer, können aber auf einer kleinen Farm (über 1.000.000 acre) die Karre wieder volltanken und gleichzeitig noch einen rumstreunenden Emu knipsen.
Emu im Ghetto
Jetzt aber keine Zeit verlieren – wir müssen weiter. Also bis in ca. 2 Wochen und haltet die Ohren steif.
Speedy Gonzales